Kommunen in der Zukunftsregion Schwarzachtalplus blicken auf Kooperationen zurück und planen neue Projekte

Die Vertreter der Kommunen der Zukunftsregion Schwarzachtalplus trafen sich im Oktober zur Evaluierung in Klosterlangheim. Foto: Schule der Dorf- und Flurentwicklung / Jennifer Knipping.

In der ILE Zukunftsregion Schwarzachtalplus arbeiten die Kommunen Altdorf, Berg, Burgthann, Feucht, Leinburg, Postbauer-Heng, Pyrbaum, Schwarzenbruck und Winkelhaid seit rund 10 Jahren gemeinsam an der Entwicklung des ländlichen Raumes. Zur Evaluierung der bisherigen Zusammenarbeit kamen die Beteiligten in der Schule der Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim zusammen.

Am 19./20. Oktober 2022 trafen sich die neun Bürgermeister gemeinsam mit ausgewählten Vertreter*innen der Kommunen, des Amtes für ländliche Entwicklung (ALE) und der Umsetzungsbegleitung zur großen Evaluation des Integrierten ländlichen Entwicklungskonzeptes (ILEK). Durchgeführt und moderiert wurde die zweitägige Veranstaltung von der Schule für Dorf- und Flurentwicklung in Klosterlangheim.

Inhaltlich bestand das Seminar darin, auf bisherige Erfolge zurückzublicken und eine gemeinsame Zielsetzung für die zukünftige Zusammenarbeit festzulegen.

Seit der Erstellung des ILEK 2014 sind bereits einige Jahre vergangen, weshalb es nun galt, die Umsetzung der im Konzept empfohlenen Maßnahmen umfassend zu evaluieren: Welche Projekte konnten bereits umgesetzt werden? Welche Ziele und Maßnahmen des Konzepts sind noch aktuell?

Etwa 20 Maßnahmen wurden seit 2014 abgeschlossen oder angestoßen, zum Beispiel die gemeinsame Freizeitkarte mit touristischen Highlights in der Region oder das landwirtschaftliche Kernwegenetzkonzept. Auch das Projekt „Naturkinos“, die Beteiligung an der Aktion „Gelbes Band“ und die gemeinsamen Auftritte auf der Freizeit Messe in Nürnberg wurden im Rahmen des Seminars als erfolgreich umgesetzte Kooperationsprojekte bewertet. Einstimmig fassten die Teilnehmenden den Beschluss, die Kommunale Allianz auch weiterhin fortzuführen. So wurde auch über die zukünftige Ausrichtung der ILE und die Kooperationsschwerpunkte der nächsten zwei Jahre diskutiert.

Aus den bestehenden Maßnahmenvorschlägen priorisierten die Teilnehmenden folgende Themen:  

  • weitere Intensivierung der interkommunalen Verwaltungskooperation (u.a. Austausch zwischen Verwaltungsbereichen Geschäftsleitung, Kämmerei oder EDV-Beauftragte sowie zwischen Lehrlingen, gemeinsame Schulungen)
  • Infotafeln zu touristischen Highlights in den Ortskernen sowie
  • das Projekt „Wasser erleben“ (Verbesserung der Erlebbarkeit des Elements Wasser im Siedlungsbereich durch gestalterische Aufwertung der Gewässer).

Auch der Aufbau von Coworking-Räumen soll weiterverfolgt werden. Die ILE wurde als eines von drei Modellgebieten im Rahmen des Bundesforschungsprojektes „Zwischen Home-Office und Coworking-Space“ des Leipziger Instituts für Kommunikation (LEIIK) ausgewählt und zwei Jahre lang von Fachexperten beim Versuch, innovative Arbeitsplatzmodelle im ländlichen Raum zu schaffen, begleitet. Die Maßnahme soll auch einen Beitrag zur Leerstandsaktivierung leisten. Beauftragt und gefördert wird das Projekt vom Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).

Als Reaktion auf die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Klimawandel wird sich die ILE zudem mit dem Thema „Schwammdörfer“ auseinandersetzen. Ein Konzept der Stadt- und Landschaftsplanung mit dem Ziel, anfallendes Regenwasser in Kommunen lokal aufzunehmen und zu speichern, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. Dadurch sollen Überflutungen bei Starkregenereignissen vermieden bzw. verringert, das Ortsklima verbessert und Wassermangel bedingt durch Dürreereignisse entgegengewirkt werden.

Weitere neue Projektideen und ein aktualisiertes Handlungsprogramm soll 2023 die Fortschreibung des ILEK liefern, die Voraussetzung für eine weitere Zusammenarbeit und Förderung einer ILEK-Umsetzungsbegleitung durch das Amt für ländliche Entwicklung ist.

Nach dem Seminar blicken alle Teilnehmenden positiv in die Zukunft und freuen sich auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit, um die Region nachhaltig zu stärken und gemeinsam zu wachsen.